Heute haben wir über unsere Anfahrten zu den Islandhäfen diskutiert. Reykjavik ist die erste Hafenanfahrt, bei der wir nicht viel sehen werden. Bis anhin hatten wir immer entweder eine wunderschön sonnige oder zumindest eine Anfahrt mit Umgebungsblick. Diese wird uns nun zum ersten Mal vorenthalten.
Weshalb wohl? Liegt es daran, dass Reykjavik eh die meisten Personen anreisen, da es die Hauptstadt ist? Da muss keine Werbung bei gutem Licht herrschen, da die Menschen diese Stadt sicher besuchen werden. Hans fand heute Abend sogar heraus, dass Ende August jeweils der Marathon stattfindet. In dieser Stadt wird wieder mehr Zivilisation seit Bergen sein.
Wir müssen uns nun damit abfinden, dass wir nach Mitternacht einfach einlaufen werden und bis dahin motoren wir grau in grau zum Hafen bei wenig Sicht, aber keine Dunkelheit.
Dennoch hat Hans vor weniger Zeit erneut einen Wal entdeckt, als er Schoggimousse essend zum Fenster rausschaute. Hans ist unser Walseher schlechthin und kennt sie obendrauf noch.
3 von 4 Teilen haben wir bald erreicht, das heisst Osten, Norden und den Westen von unserer Islandumrundung. Es wird noch etwas vom Süden sein, bevor wir auf direktem Weg ostwärts ziehen.
Uns ist aufgefallen, dass wir auf dem nördlichen bis nordwestlichen Teil der Insel sehr viele Fischerboote gesehen haben (klein, gross, super grosse), welche strömend ausschwärmen um Fische zu fangen.
Der Hafenmeister von Isafjördur hat uns gestern erklärt, wie das mit der Fischerei funktioniert. Der Hafenmeister ist befugt in seinem zugehörigen Revier einen Fischer/ei sofort zu stoppen. Es gibt Normen und Richtlinien welche eingehalten werden müssen wie: die Menge (Gewicht) und die Qualität der Fische. Bei so vielen Booten welche da draussen herumfischen muss es einen Plan geben und ich denke, dass das mit diesen Heringfischerei eine grosse Lehre war um nicht ganze Gebiete völlig auszufischen.
Ausser den Fischern sahen wir auf der Umrundung Kreuzfahrtschiffe, zwei Frachter und wenig (ca. 2-4) Segler, welche unterwegs waren. Die Segler trafen wir nur in den Häfen, welche auf passende Wetterverhältnisse warteten oder sich von längeren Passagen am erholen waren. Es hat also noch Platz für andere Segler.
Einen Plan haben wir heute mal angedacht was wir nach Island anpeilen wollen, dazu müssen wir die Wetter- und Windvorhersagen gut studieren. Wann und wie lange wir noch in Island sein werden/können.
Wer die Trackberichte noch nie angeschaut und gelesen hat, weiss nicht alles, was wir unterwegs so erlebt haben.
Bei dieser Überfahrt waren dies zum Beispiel:
Welches Gourmetessen soll gekocht werden?
Weshalb dauert das so lange bis es was zu essen gibt?
Westlichster Punkt von Island/Europa umrundet mit Dessert kurz vor 01:00 Uhr
Der magische Gletscher Snaefellsjökull, 1446 m
Orkas, leider weit entfernt (auf dem Foto sieht man einen wenn man gut hinschaut)
Kreuzen gegen den Wind und schlussendlich zusätzlich noch gegen den Strom. Dies ergab ein schönes, grünes Z wie auf dem Plotterbild
Wendemanöver über Autopilot gefahren
Wir sind immer noch unterwegs bis wir in Reykjavik ankommen.
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